Rheinische Sparkassen

Geschäftliche Entwicklung 2020

Vor dem Hintergrund eines in jeder Hinsicht außergewöhnlichen Jahres haben die rheinischen Sparkassen im vergangenen Jahr ein solides Ergebnis erwirtschaftet. Insgesamt stieg ihre Bilanzsumme auf 179,6 Mrd. Euro – ein Plus von 6,7 %.

Das Kreditgeschäft mit Privatpersonen verlief noch dynamischer als 2019 und verzeichnete ein Plus von 2,2 Mrd. Euro auf 51,5 Mrd. Euro. Das kräftige Kreditwachstum ging wie bereits in 2019 auf den starken Zuwachs bei Krediten für den privaten Wohnungsbau in Höhe von 2,5 Mrd. Euro zurück. Der Gesamt­bestand privater Wohnungsbaukredite stieg damit auf 45,8 Mrd. Euro, die Zusagen zur Finanzierung des Wohnungsbaus verzeichneten ein Plus von 9,8 % auf 13,0 Mrd. Euro und erreichten damit ebenfalls einen neuen Rekordwert. In der Krise bleibt die Immobilie offenbar eine sichere Anlage.

Insgesamt haben die rheinischen Sparkassen im Jahr 2020 25,0 Mrd. Euro Kredite ausgegeben, das ist ein Plus von 1,9 Mrd. Euro oder 8,2 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Besonderen Fokus legten die rheinischen Sparkassen auf die Stärkung und Unterstützung ihrer kleinen und mittelständischen Unternehmenskunden.

Hier wurden im vergangenen Jahr 14,5 Mrd. Euro Kredite ausgegeben, das ist ein Plus von 13,3 % und ebenfalls ein historischer Höchststand. Im Neu­geschäft mit privaten Kunden gab es mit einem Plus von 8,2 % auf 9,6 Mrd. Euro ebenfalls einen neuen Bestwert.

Dahinter stecken allerdings auch viele Fälle, in denen aufgrund der Pandemie schnell und wirksam Hilfen für Unternehmen benötigt wurden. Deshalb war es wichtig, dass sich das Zusammenspiel mit den Förder­banken rasch und gut eingespielt hat. Über die rheinischen Sparkassen sind in der Zeit vom 23. März bis Ende Dezember 2020 Förderkredite in einem Gesamtvolumen von rund 2,2 Mrd. Euro ausgereicht worden; davon allein knapp 2 Mrd. über die Förderprogramme der KfW.

Der Zufluss bei den Kundeneinlagen der rheinischen Sparkassen hat sich im Berichtsjahr deutlich verstärkt. Der Gesamtbestand der Kundeneinlagen erhöhte sich in 2020 um 8,9 Mrd. Euro oder 6,8 % auf 138,5 Mrd. Euro.

Auch das Geldvermögen der privaten Kundschaft stieg: Der Zuwachs an Spareinlagen, Eigenemissionen, Termingeldern, täglich fälligen Geldern sowie der Nettoabsatz von Wertpapieren summierte sich in 2020 auf 8,4 Mrd. Euro und übertraf somit das hohe Vorjahresniveau deutlich.

Zinsüberschuss sinkt –
Provisionsüberschuss steigt

Der Zinsüberschuss betrug 2,4 Mrd. Euro und lag damit um 118 Mio. Euro beziehungsweise 4,7 % unter dem Vorjahresergebnis. Der Provisionsüberschuss konnte um 21 Mio. Euro auf insgesamt 1,116 Mrd. verbessert werden. Der Personalaufwand der rheinischen Sparkassen betrug 1,68 Mrd. Euro (-1,9 %). Auch der Sachaufwand konnte um 15 Mio. Euro reduziert werden und betrug 958 Mio. Euro. Insgesamt hat das Betriebsergebnis vor Bewertung um 55 Mio. Euro auf insgesamt 936 Mio. Euro nachgegeben. Das Verhältnis von Aufwand zu Ertrag – ausgedrückt in der Cost-Income-Ratio – lag Ende 2020 bei 73,8 %.

Ertragslage ermöglicht
Stärkung 
des Eigenkapitals

Beim Bewertungsergebnis reagieren die rheinischen Sparkassen auf die gewachsenen Unsicherheiten. Die Wertberichtigungen aus dem Kreditgeschäft wurden auf 123,5 Mio. Euro erhöht. Aufgrund der Entwicklung am Kapitalmarkt konnten die Vorjahresergebnisse im Bereich des Wertpapiergeschäfts nicht erreicht werden, der Bewertungsaufwand belief sich auf 54 Mio. Euro.

Inklusive der Dotierung der Vorsorgereserven und des neutralen Ergebnisses – insgesamt 320 Mio. Euro – erzielten die rheinischen Sparkassen ein Ergebnis vor Steuern von 439 Mio. Euro. Die gewinnabhängigen Steuern beliefen sich auf 265,9 Mio. Euro. Daraus fließen den Kommunen 140 Mio. Euro Gewerbe­ertragsteuern unmittelbar zu. Unter dem Strich wurde ein Jahresergebnis von knapp 173 Mio. Euro erzielt.

Erfreulicherweise ermöglicht die Ertragslage eine Stärkung die Kernkapitalquote von 15,8 % auf 16,2 % und der Gesamtkapitalquote von 17,7 % auf 18 %.

Bürgerdividende von über 
350 Mio. Euro

Insgesamt erhielten die Menschen im Rheinland aus Spenden, Sponsoring, Prämien / Zweckerträgen, Stiftungs- und Gewinnausschüttungen sowie Steuern eine so genannte „Bürgerdividende“ von 356,5 Mio. Euro. Zu berücksichtigen ist dabei, dass die große Mehrheit der rheinischen Sparkassen im vergangenen Jahr aufgrund der Empfehlungen der BaFin keine Gewinnausschüttungen an ihre kommunalen Träger vorgenommen haben.

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